Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. (Prediger 3, 1)
Dieser Bibelvers kam mir sofort in den Sinn, als ich mich auf diesen Beitrag vorbereitete.
Seit 1994 bin ich in dieser Kirchengemeinde als Chorleiterin tätig. Genauso lange besteht auch der Rastede Gospel Choir (RGC), der sich damals aus einem Gesangsprojekt formiert hatte und zuvor unter dem Namen „Holy Night Singers“ bekannt war.
Fast 30 Jahre lang war es mir eine große Freude, die Gestaltung des Chorgesangs des RGC (auch im wörtlichen Sinne) in den Händen gehalten und zu dessen Weiterentwicklung beigetragen zu haben. Diese Jahre waren angefüllt mit kontinuierlicher Probenarbeit, Organisation, Zusammenarbeit mit allen Musikgruppen der Rasteder Kirchengemeinde und der Jugendgruppe alive, zahlreichen Konzertauftritten in und um Rastede und an entfernteren Orten, gemeinsamen längeren (Konzert-) Reisen, Begegnungen mit anderen Chören, Musikworkshops in kleinem und großem Stil und weiteren Unternehmungen – und vor allem mit ganz viel gemeinschaftlichem Vergnügen! Bei allem erhielt ich immer seitens der Chormitglieder und der Gemeinde große Unterstützung. In Dankbarkeit schaue ich auf all das zurück. Aber jetzt ist es an der Zeit, den Taktstock weiterzureichen und das Dirigat und die Verantwortung in jüngere Hände zu legen.
Im Rahmen unserer Teilnahme am Martin-Luther-King-Musical-Projekt, initiiert durch die Creative Kirche, leitet Friederike Thiel bereits seit Anfang des Jahres die darauf vorbereitenden Proben. Ich bin sehr froh über ihre Entscheidung, auch die gesamte musikalische Leitung des Rastede Gospel Choir zu übernehmen. Dadurch hat sich die Möglichkeit eines quasi nahtlosen Übergangs eröffnet und ich gebe hiermit nun offiziell meinen Rücktritt von der Chorleitungsposition bekannt.
Als Sängerin werde ich weiterhin im Chor bleiben und Friederike Thiel gerne als Stellvertreterin unterstützen, wenn es notwendig ist.
Auf geht’s, ich freue mich auf die nächste Chorprobe!
In diesem Zusammenhang habe ich mir auch zu dem Thema des Gemeindebriefes „Kirche mit mir“ Gedanken gemacht. Musik ist für mich essenziell, ein Leben ohne sie kann ich mir nicht vorstellen. Da ich in einer musikalisch sehr regen Kirchengemeinde aufgewachsen bin, dort in der Kantorei mitsang und neben dem Klavier- auch das Orgelspiel erlernte, verknüpfte sich für mich die Verkündigung und das Hören von Gottes Wort schon sehr früh mit dem Musizieren. Einen ganz besonderen Stellenwert hat dabei seit vielen Jahren die Gospelmusik. Seitdem ich mit ihr in Berührung gekommen bin, lässt sie mich nicht mehr los. Gospel heißt übersetzt Evangelium. Die frohe Botschaft wird also in gesungener Weise weitergegeben und durch die gefühlsverstärkende Verbindung von Text und Melodie in die Herzen geschickt.
Wie schön ist es, neben Konzertveranstaltungen mit dem Chor aktiv am Gemeindeleben teilnehmen und Gottesdienste und weitere kirchliche Anlässe musikalisch begleiten und prägen zu können!